Altersgerechtes Wohnen: So machen Sie Ihr Zuhause zukunftssicher
25.01.2024 08:47
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Altersgerechtes Wohnen: So machen Sie Ihr Zuhause zukunftssicher

Ein Paar in einem höhenverstellbaren Komfortbett, das altersgerechtes Wohnen ermöglicht

Wer sich als Best Ager (oder auch in einem jüngeren Alter) mit Rücken mühsam von der Couch zum Bett bewegt oder mit Knieschmerzen die Treppen hochsteigt, bekommt eine Ahnung davon, wie das im Seniorenalter werden kann. Es lässt sich nicht vermeiden: Mit zunehmenden Lebensjahren macht sich das eine oder andere Zipperlein bemerkbar bis hin zu starken gesundheitlichen Einschränkungen. Wenn Sie möglichst lange in der vertrauten Umgebung leben möchten, sollte Sie sich deshalb schon frühzeitig Gedanken machen, worauf es bei altersgerechtem Wohnen ankommt und wie Sie Ihr Zuhause zukunftssicher machen können. Dabei ist nicht immer der große Umbau gefragt. Auch kleine und einfach durchzuführende Veränderungen oder Anschaffungen wie ein motorisch verstellbares Komfortbett tragen dazu bei, im fortgeschrittenen Alter weiterhin selbstständig und komfortabel in den eigenen vier Wänden wohnen zu können.

Worauf es bei altersgerechtem Wohnen ankommt und mit welchen 11 konkreten Maßnahmen Sie Ihr Zuhause altersfit machen können, erfahren Sie in diesem Blogartikel.

1. Stolperfallen beseitigen

Schöne Teppiche machen ein Zuhause gemütlich. Antirutschmatten, die an die Größe lose verlegter Teppiche oder Läufer angepasst werden können, verhindern, dass diese auf einem glatten Boden verrutschen und Sie das Gleichgewicht verlieren. Läufer können jedoch auch zur Stolperfalle werden: Ist Ihre Mobilität eingeschränkt, sollten Sie deshalb möglichst darauf verzichten. Auch unsachgemäß verlegte Elektrokabel können zu unangenehmen Stürzen führen, die mit zunehmendem Alter besonders folgenreich sein können. Minimalismus ist im Alter besonders angesagt: Stellen Sie Ihre Möbel so um, dass alles gut erreichbar ist und trennen Sie sich von unnötiger Deko, die im Weg steht.

2. Für Tageslicht und eine gute Beleuchtung sorgen

Bereits im Alter von 40 bis 45 Jahren verschlechtert sich die Sehkraft. Das Zeitalter der Alterssichtigkeit beginnt: Unsere Augen können Dinge in der Nähe nicht mehr scharf stellen. Viel Tageslicht in den Zimmern, eine gute und schattenlose Beleuchtung – insbesondere in der Küche, im Arbeitszimmer oder im Hobbyraum helfen – die Sicht zu verbessern, seinen Tätigkeiten weiterhin nachkommen zu können und sich nicht unnötig zu verletzen oder zu stolpern.

Abends und in der Nacht helfen Ihnen beispielsweise eine bodennahe Beleuchtung im Flur oder eine Unterbettbeleuchtung sich zurechtzufinden, ohne dass Sie die Deckenbeleuchtung anmachen müssen und dadurch den Partner oder die Partnerin aus dem Schlaf reißen. Besonders praktisch sind Komfortbetten, bei denen Sie mit einer Fernbedienung eine dezente Unterbettbeleuchtung aktivieren können.

3. Gut erreichbare Schalter und Steckdosen installieren

Lichtschalter und Steckdosen sollten bequem erreichbar sein, ohne dass Sie sich bücken, strecken oder gar Möbel verrücken müssen. Als ideale Höhe gelten 85 Zentimeter. Lassen Sie gegebenenfalls die Steckdosen so versetzen, dass Sie diese ohne große Verrenkungen nutzen können. Leuchten – auch an Arbeitsflächen oder einem Komfortbett – können einfach per Funkschalter an- und ausgeschaltet werden.

4. Handlaufsysteme anbringen

Handläufe an Treppen im Eingangsbereich und Haus sorgen für Sicherheit, wenn die Mobilität nachlässt oder Altersschwindel auftritt. Wenn Sie nicht mehr so gut laufen können, sollten idealerweise beidseitig im Treppenhaus Halterungen angebracht sein, damit Sie sich mit beiden Händen festhalten können.

5. Barrierefreie Zugänge schaffen

Insbesondere in älteren Häusern gibt es häufig vom Übergang der Haustür in den Flur sowie vom Flur in die jeweiligen Zimmer kleine Schwellen, die zur Barriere und zum Sturzrisiko werden können, wenn Sie eine Gehhilfe oder im Alter sogar einen Rollstuhl brauchen sollten. Denken Sie deshalb schon in jungen Jahren bei Renovierungsarbeiten daran, solche Hindernisse zu entfernen, um sich im Alter ebenerdig und barrierefrei in Ihrem Zuhause bewegen zu können.

Fördermöglichkeiten von altersgerechtem Wohnen

Ab dem Pflegegrad 1 fördern die Pflegekassen „Wohnumfeld verbessernde Umbauten“ mit einem Zuschuss von bis zu 4.000 Euro. Wichtig: Um den Zuschuss zu erhalten, müssen Sie vor dem Umbau einen Kostenvoranschlag bei der Pflegekasse beantragen. Zudem vergibt die staatliche KfW-Bank günstige Kredite für ein „Altersgerechtes Umbauen“ und Investitionszuschüsse.

Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrer Kranken- beziehungsweise Pflegekasse sowie unter www.kfw-bank.de.

6. Türen verbreitern

Umbaumaßnahmen können im Fall der Fälle notwendig werden, wenn Sie einen Rollator oder einen Rollstuhl brauchen und die Türen in Ihrer Wohnung oder in Ihrem Haus verbreitern müssen. Eine Tür sollte in diesem Fall mindestens 90 Zentimeter breit sein. Auch hierfür können Sie Fördermittel nutzen.

7. Mit einem altersgerechten Komfortbett vorsorgen

Eine Investition in die Zukunft, mit der Sie schon frühzeitig für morgen und übermorgen vorsorgen können, ist ein motorisch verstellbares Komfortbett, das Sie per Fernbedienung individuell in der Höhe verstellen können und das schwenkbar ist. Damit können Sie bequem aufstehen und sich hinlegen, wenn Sie Rückenprobleme haben oder mobil eingeschränkt sind. Auch frühstücken und fernsehen sind so sehr angenehm. Zudem sehen die Betten modern aus und sind – je nach Anbieter – in vielen Designs, Holzarten und sogar in Boxspring-Optik erhältlich, sodass Sie passend zu Ihren restlichen Schlafzimmermöbeln ein Bett auswählen können. Es gibt sogar Betten mit elektrisch verstellbaren Nachttischen und Komfortbetten, die Sie im Pflegefall mit einem seitlichen Herausfallschutz und einem Patientenaufrichter nachrüsten können.

8. Küche altersgerecht anpassen

Eine gute und zeitlose Einbauküche ist teuer, kann im Idealfall aber lange genutzt werden. Denken Sie deshalb bei der Anschaffung daran, wie sich Ihre Bedürfnisse in den kommenden Jahren ändern können. Ideal ist, wenn sich etwa die Höhe der Arbeitsfläche elektrisch anpassen oder sich ein Bereich der Arbeitsfläche mit einem Rollstuhl unterfahren lässt. Zudem sollten sämtliche Elektrogeräte leicht zugänglich eingebaut sein. Einfach ausziehbare Schubladen sind bequemer zu nutzen als Schränke mit Türen. Doch auch kleine Anpassungen erleichtern bereits den Alltag für Senioren: Verstauen Sie alle Gegenstände, die Sie täglich nutzen, in greifbarer Nähe. Ersetzen Sie Zwischenfächer in den Oberschränken durch einen Glasboden, damit Sie auf den ersten Blick erkennen, was wo verstaut ist.

9. Bad altersgerecht ausbauen

Ebenerdige und rutschfeste Duschen sowie großzügig gestalte Bäder sind modern und Standard bei Neubauten. Mit weiteren Maßnahmen wird ein Bad noch altersgerechter: Dazu gehören Haltegriffe sowie ein Duschsitz, die im Alter zusätzliche Sicherheit bieten. Verbesserten Komfort bieten Toiletten, die nicht die Standardhöhe von 42 Zentimetern haben, sondern 46 bis 48 Zentimeter hoch sind oder sogar elektrisch in der Höhe anpassbar sind. Eine günstige Alternative sind Sitzerhöhungen, die Sie für Toiletten nutzen können. Vorhandene, glatte Fliesen können mit einer Anti-Rutsch-Beschichtung rutschfest gemacht werden. Achten Sie darauf, dass Sie alle Armaturen stehend und sitzend gut erreichen können. Gerade ältere Bäder sind häufig nur mit einer Badewanne ausgestattet. Sollte der Platz knapp sein, kann die Wanne durch eine bodengleiche Dusche ersetzt werden. Daneben gibt es auch Sitzbadewannen, Wannen mit einer Tür oder für stärker eingeschränkte Menschen einen Badewannenlift. Ein altersgerechtes Waschbecken ist unterfahrbar und der Spiegel so montiert, dass Sie sich im Sitzen sehen können.

10. Mit Notrufsystemen für Sicherheit sorgen

Ein Notrufknopf am Handgelenk, ein tragbares Notfalltelefon, bis hin zu Smartphones oder mit Sensoren ausgestattete Böden, die erkennen, ob man gestürzt ist: Es gibt mittlerweile viele technische Möglichkeiten, damit Sie im Fall eines Sturzes schnell Hilfe erhalten. Solche smarten Lösungen können im Ernstfall lebensrettend sein. Interessieren Sie sich für weitere intelligente Lösungen? Es gibt in mehreren Städten in Deutschland sogenannte AAL-Musterwohnungen (AAL = Ambient Assisted Living), die mit altersgerechten Assistenzsystemen ausgestattet sind und die Sie besichtigen können.

11. Soziale Kontakte pflegen

Eine altersgerechte Wohnung ist eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür, dass Sie möglichst in Ihrer vertrauten Umgebung alt werden können. Mindestens genauso wichtig ist jedoch, soziale Kontakte zu pflegen und sich gegenseitig zu helfen. Familie, Freunde und Nachbarn beeinflussen unsere psychische Gesundheit positiv. Und wenn es Menschen gibt, die auf Sie und auf die Sie aufpassen, fällt schnell auf, wenn etwas im Argen oder gar passiert ist.

Checkliste für altersgerechtes Wohnen

Mit der folgenden Checkliste können Sie überprüfen, ob Ihr Zuhause altersgerecht ist:

  • Kommen Sie in Ihre Wohnung, ohne Barrieren wie Stufen und Schwellen überwinden zu müssen?
  • Falls nein, gibt es einen Aufzug oder eine Rampe?
  • Ist Ihr Wohnungsflur mindestens 120 cm breit, damit Sie einen Rollator nutzen könnten?
  • Sind die Türen mindestens 90 Zentimeter breit, damit Sie diese mit einer Gehilfe oder einem Rollstuhl passieren können?
  • Hat Ihr Bad eine ebenerdige Dusche?
  • Gibt es in der Dusche einen Klappsitz oder Hocker?
  • Ist die Dusche oder Wanne rutschfest?
  • Gibt es Haltegriffe?
  • Hat die Toilette die richtige Höhe?
  • Können Sie sich vor dem Waschtisch hinsetzen und im Spiegel sehen?
  • Gibt es im Treppenhaus beidseitig Handläufe?
  • Sind in der Küche die Arbeitsplatte und die Kochstelle unterfahrbar, falls Sie auf den Rollstuhl angewiesen sind?
  • Können Sie die Küchengeräte und Schränke gut erreichen?
  • Kann Ihr Bett individuell an Ihre Körpergröße angepasst werden, damit Sie leicht aufstehen und sich hinlegen können?
  • Ist das Bett motorisch höhenverstell- und schwenkbar?
  • Kann das Bett per Knopfdruck verstellt werden?
  • Gibt es zu dem Bett elektrisch verschiebbare Nachttische?
  • Ist das Bett im Pflegefall nachrüstbar?
  • Können Sie die Fenster in Ihren Räumen leicht öffnen?
  • Sind die Kabel ordentlich verlegt, damit Sie nicht darüber stolpern können?
  • Haben Sie fest verlegte und rutschfeste Teppiche, bei denen sich keine Kanten aufstellen können?
  • Befinden sich Lichtschalter, Türgriffe und Steckdosen in einer Höhe von 85 Zentimetern?

Fazit

Wenn die Rente noch weit ist, machen sich die wenigsten darüber Gedanken, was altersgerechtes Wohnen bedeutet. Dabei gehört es zu den wichtigsten Vorbereitungen für das Alter, schon beim Bau oder Kauf einer Immobilie an später zu denken. Je altersgerechter das Zuhause ist, desto wahrscheinlicher ist, dass Sie dort lange leben und selbstbestimmt alt werden können. Wohnkomfort hat gerade im Alter einen großen Einfluss auf die Lebensqualität. Neben einem altersgerechten Bad, ebenerdigen Zugängen zur Wohnung und breiten Türen können auch Kleinigkeiten den Alltag erleichtern. Dazu zählt beispielsweise, Stolperfallen durch lose Teppiche oder Kabel zu minimieren und die Küche so zu organisieren, dass Sie alle wichtigen Utensilien in Reichweite haben. Auch ein motorisch höhenverstellbares Komfortbett, an dem Sie schon jetzt viel Spaß haben und das im Alter flexibel an Ihre Bedürfnisse anpassbar ist, ist ein wichtiger Baustein dafür, zu Hause alt werden zu können. Morgen und übermorgen kommen schneller als Sie denken. Sorgen Sie vor.

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